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Es werden Posts vom Oktober, 2017 angezeigt.

Im Nebel ...

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Im Nebel Seltsam, im Nebel zu wandern! Einsam ist jeder Busch und Stein, Kein Baum sieht den andern, Jeder ist allein. Voll von Freunden war mir die Welt, Als noch mein Leben licht war; Nun, da der Nebel fällt, Ist keiner mehr sichtbar. Wahrlich, keiner ist weise, Der nicht das Dunkel kennt, Das unentrinnbar und leise Von allen ihn trennt. Seltsam, Im Nebel zu wandern! Leben ist Einsamsein. Kein Mensch kennt den andern, Jeder ist allein. (H. Hesse, November 1905)

Donnerstag - auf einen Kaffee ... und etwas mehr

L iebevoll streiche ich über die lockige Mähne und das samtweiche, goldene Fell des Haflingerjungen, während der Veterinär schimpft. "Das ist ein verzogener Pflegel, dieser Bengel." Noch einmal fasst der Veterinär dem Haflingerjungen ans Hinterbein und noch einmal lässt der pflegelige Bengel es sofort nach hinten rausschnellen. "Nur bei dir, lieber Doktor! Nur bei dir", sage ich lachend und zer z ause dem Haflingerjungen den Schopf. "Du stichst ihn mit Nadeln, misst Fieber und greifst ihm zwischen die Beine - der Haflingerjunge ist empfindsam. Nichts weiter." Der Veterinär schüttelt den Kopf, während wir den Pflegel in seine kleine Freiheit entlassen und zurück zu unseren Kaffeebechern schlendern, die auf dem Steinmäuerchen in die morgen kühle Herbstluft dampfen. "Du musst dir das Haflingerpferd noch einmal ansehen, Doktor", bestimme ich und weiß, dass der Veterinär gleich mit den Augen rollen wird. "Sie benimmt sich, als hätte sie

Mittwochmorgen - vor Tagesanbruch

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Das lästige Klingeln des Weckers an jedem Morgen hinterlässt ein paar quälende Spuren auf dem Gemüt . Wie sooft liege ich dann im Halbschlaf da und bereue es, den Wecker ganz ausgeschaltet und nicht wenigstens die Schlummerfunktion aktiviert zu habe n . Die Gedanken kreiseln durch die Gegend. Taumeln von links nach recht und drehen sich im Kreis, bis etwas ihnen Halt gibt und mich gänzlich aufwachen lässt. Da es nie schön ist das Bett zu verlassen, kommen kleine Flüche aus meinem Mund, während ich die Bettdecke zurückschlage und meine Füße nach den Hausschuhen tasten. Der Steinboden im Badezimmer ist für nackte, schlafwarme Füße viel zu kalt. Die Stallklamotten liegen bereit und wie an jedem Morgen frage ich mich, wie ich es aushalten soll , jetzt gleich in die morgendliche Herbstkälte zu gehen. Allein bei dem Gedanken fröstelnd , putze ich meine Zähne. Die verflixte elektrische Zahnbürste ist zu dieser frühmorgenträgen Zeit lauter als ich sie ertragen könnte und

Unser Wochenende

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Das Wochenende startet bereits mit dem großen Einkauf am Freitagmorgen.  Da wir alle sehr erkältet sind, habe ich alles für eine Nudelsuppe gekauft und im Anschluss noch einen kleinen Bummel durch die Altstadt genossen. Diese Stadt hat mich in ihren Bann gezogen und ich kann mir kaum vorstellen woanders zu leben. Es ist ein bißchen wie verliebt sein. Wenn ich mit dem Auto über die belebten Straßen fahre, packt mich die Sehnsucht und ich halte irgendwo, um ein wenig herumlaufen zu können. Heute war das Kopfsteinpflaster vor dem Dom regennass und dunkle tiefgraue Wolken ließen noch nichts von dem Sommerwetter erahnen, das uns ab dem Nachmittag verwöhnen würde. Die große Tochter hat sechs Stunden Schule und bringt eine Freundin mit. Kaum, dass wir uns zum Essen setzen, klingelt es und die ersten Nachbarskinder wollen eigentlich nur Infos zu den Hausaufgaben. Doch Nudesuppe ist Kinderessen und - schwups - sitzen sechs Kinder um den Tisch und löffeln die heiße Suppe.